Zwerg-Houdan


Wie in der Tierzucht in vielen Fällen üblich, benennen auch die Franzosen ihre Hühnerrassen vorzugsweise nach den Orten, in de­ren Gegend sie entstanden sind. Die Houdan haben ihren Namen unzweifelhaft von der west­lich von Paris gelegenen Kleinstadt glei­chen Namens.

Obwohl schon ca. 50 Jahre alt, gehören die Zwerg-Houdan doch zu den jüngeren Ras­sen in der Familie der Zwerg-Hau­benhühner.

Sie entstanden aus einer Kreuzung von großen Houdan und schwarzen Zwerg-Paduanern. Sorgfältige Zuchttier-Auslese typgerechter Tiere bewirkte, dass sie die dem Vorbild ihrer großen Ahnen im heutigen Erscheinungsbild ab­solut gleichen.

 

Bei Fragen zur Zucht von Zwerg-Houdan kann das Buch von Droste und Peschke "Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner: Apart - attraktiv - liebenswert" erschienen im Oertel & Spörer Verlag; 7. Auflage, sicherlich weiterhelfen.



Standard Zwerg-Houdan

 

Herkunft:

In England aus Kreuzungen von Houdan mit Zwerg-Sussex und Zwerg-Ancona entstanden.

 

Gesamteindruck:

Mittelhoch gestelltes, kräftiges Zwerghuhn mit massiger Walzenform, Vollhaube, vollem Bart, Schmetterlings­kamm und fünf Zehen; von ruhigem Tem­pe­ra­ment.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: gestreckt; dabei breit und tief; fast waagerecht getragen.

Hals: Gedrungen mit vollem Behang.

Rücken: breit; mäßig lang; flach.

Schultern: voll; gerundet.

Flügel: mäßig lang; anliegend getragen.

Sattel: breit; voll und reich im Behang.

Schwanz: mittellang, geschlossen; mit voller, möglichst breiter Besichelung; hoch, jedoch nicht zu steil getragen.

Brust: breit; tief und gut gerundet.

Bauch: breit und voll.

Kopf: Mittelgroß; breit; mit halbkugelförmiger Schädelerhöhung, auf der die Haube sitzt.

Gesicht: rot; teils vom Bart verdeckt.

Kamm: aus zwei nebeneinander liegenden flach ausgehöhlten Blättern mittlerer Größe mit mäßig großen Einzackungen bestehend.

Kehllappen: klein; durch den Bart nahezu verdeckt.

Ohrscheiben: Farbe belanglos; vom Bart verdeckt

Augen: rotgelb bis rotbraun

Schnabel: kräftig; mit aufgetriebenen Nasenlöchern; wenn möglich mit angedeutetem hufeisenförmig aufgeworfenem Sattel; davor ein fleischiger Punkt oder eine kleine Fleischwarze. Farbe siehe Farbenschläge.

Bart: großer, vollfedriger Backen- und schleierförmig herabfallender Knebelbart.

Haube: möglichst hoch angesetzte, gut zurückgeworfene, sehr dichte, aus kräftigen, breiten, langen Federn bestehende Rundhaube; Augen und Sichtfeld freilassend; durch den Kamm wirkt die Haube vorne etwas flach; Die Beurteilung der Sichtfreiheit ist nach den aktuellen Beschlüssen und Richtlinien vorzunehmen.

Schenkel: kurz; stämmig; breit gestellt; zum größten Teil im Seitengefieder versteckt.

Läufe: kaum mittellang; kräftig; unbefiedert; Farbe siehe Farbenschläge.

Zehen: fünf; gerade und gut gespreizt; die fünfte Zehe soll, von der ersten getrennt, an der inneren Seite des Laufes stehen; sie ist lang und leicht aufwärts gebogen.

Gefieder: voll und anliegend

 

Rassemerkmale Henne:

Mit waagerecht getragenem Rumpf ge­drun­gener und massiger erscheinend als der Hahn; mit sehr voller, breiter und tiefer Brust, breitem und tiefem Bauch, nur mäßig langem, breitem waagerechtem Rücken; der mittelgroße, geschlossene, mäßig breit angesetzte Schwanz wird etwas flacher getragen als beim Hahn. Die Haube soll dicht, hoch, gerade aufgesetzt und kugelförmig sein und in ihrer Ausbildung die Sichtfreiheit gewährleisten

 

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Schwacher oder zu schmaler Körper; flache Brust; schiefe Haube; fehlende Schädelerhöhung (Protuberanz); fehlender Bart; zu grobe oder stark abweichende Kammbildung; stark abweichende Entwicklung und Stellung der 5. Zehe. Eingeschränkte Sichtfreiheit in Augenhöhe des Betrachters zieht die Bewertung o.B nach sich.

 

Gewichte:

Hahn bis 1100 g

Henne bis 900 g

 

Bruteier-Mindestgewicht: 35 g

 

Schalenfarbe der Eier: Weiß

 

Ringgrößen:

Hahn: 15

Henne: 13


Farbenschläge:

Schwarz-Weißgescheckt:

Hauptfarbe grün glänzend schwarz, die Federenden mit weißen Flecken, an manchen Körperteilen auch als halbmondförmige Säumung. Die Hinterseite der Haube ist überwiegend weiß. Beim Hahn und bei Jungtieren beider Geschlechter muß Schwarz vorherrschen. Ältere Hennen zeigen stärkere weiße Zeichnung. Mehrere weiße Handschwingen gestattet. Lauffarbe hornfarbig mit dunklen Flecken.

Grobe Fehler: stark ungleichmäßige Zeichnung. Weiße Hauben.



Weiß:

Rein weiß. Beim Hahn leicht cremefarbiger Anflug gestattet.  Lauffarbe hornfarbig, bleigrau gestattet.

Grobe Fehler: Gelber Anflug; andersfarbige Federn.