Zwerg-Paduaner


Wie viele andere Zwerghuhnrassen sind auch die Zwerg-Paduaner zum Ende des 19. Jahrhunderts bei dem äußerst aktiven Züch­ter William Flamank Entwisle in Wakefield, unweit von Leeds, in England entstanden. Er soll bereits 1890 zehn verschiedene Farbenschläge gezüchtet haben, wobei es sich bei der Aufzählung auch um die Mischfarben handelt. So entstehen aus der Verpaarung von Chamois × Weiß cremefarbene Tiere, die in alten Beschreibungen als hermelinfarbig beschrieben werden.

Der Weg aufs Festland ließ nicht lange auf sich warten, und so wurden 1910, anlässlich der 14. Nationalen in Berlin, erstmals weiße Zwerg-Paduaner von M. Bachmann aus Grimma in Sachsen ausgestellt und sorgten für sehr viel Aufsehen.

 

Bei Fragen zur Zucht von Zwerg-Paduanern kann das Buch von Droste und Peschke "Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner: Apart - attraktiv - liebenswert" erschienen im Oertel & Spörer Verlag; 7. Auflage, sicherlich weiterhelfen.



Standard Zwerg-Paduaner

 

Herkunft: 

England

 

Gesamteindruck:

Ein mittelgroßes, leicht gebautes Zwerg­huhn mit Landhuhnform, fast waagerechter Körperhaltung, mittelhohem Stand, voller Rundhaube und dichtem Bart sowie gut entwickeltem, glatt anliegendem Gefieder. Von ruhigem, zutraulichem Wesen.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: gestreckt; über den Schultern breit und nach hinten schmaler werdend.

Hals: mittellang; ziemlich aufrecht getragen und nur leicht gebogen; mit sehr vollem Behang und aufgebauschtem Nackengefieder.

Rücken: mäßig lang; fast waagerecht, leicht abfallend gestattet.

Schultern: breit; abgerundet.

Flügel: mäßig lang; anliegend getragen. Sattel: mit sehr reichem Behang der den Schwanzübergang möglichst abdeckt. Schwanz: mittellang; mit reichlicher, möglichst breiter Besichelung; hoch und ein wenig offen getragen.

Brust: voll; gut gerundet; angehoben getragen.

Schwanz: mittellang, geschlossen; mit voller, möglichst breiter Besichelung; hoch, jedoch nicht zu steil getragen.

Bauch: gut entwickelt.

Kopf: mittelgroß; mit halbkugelförmiger Schädelerhöhung auf der die Haube sitzt.

Gesicht: rot.

Kamm: fehlt.

Kehllappen: sehr klein; vom Bart verdeckt. Bei Gestruppten sind beim Hahn kleine sichtbare Kehllappen gestattet.

Ohrscheiben: klein; vom Bart verdeckt.

Augen: lebhaft; Farbe siehe unter Farbenschlägen.

Schnabel: kräftig, nicht zu lang wirkend; mit hufeisenförmig aufgeworfenem Sattel über den aufgetriebenen Nasenlöchern, davor ein kleiner fleischiger Punkt gestattet, Farbe in Anlehnung an die Lauffarbe.

Bart: voller, ungeteilter Kinn- und Backenbart; die Augen frei lassend.

Haube: möglichst hoch angesetzte, gut zurückgeworfene, sehr dichte, aus kräftigen, breiten, langen Federn bestehende Rundhaube, Augen und Sichtfeld freilassend; Die Beurteilung der Sichtfreiheit ist nach den aktuellen Beschlüssen und Richtlinien vorzunehmen.

Schenkel: mittellang; gut sichtbar; dicht befiedert.

Läufe: mittellang; Farbe siehe unter Farbenschlägen.

Zehen: mittellang; gut gespreizt.

Gefieder: Bei Glattfiedrigen voll, breit, fest und gut anliegend. Bei Struppfiedrigen ist jede Feder aufgerichtet und nach vorn gebogen. Je gleichmäßiger und voller die Struppgefiederbildung, desto wertvoller das Tier. Da die Unterseite der Federn sichtbar werden, erscheint das Gefieder oft weniger farbintensiv.

 

Rassemerkmale Henne:

Im Körperbau ein wenig gedrungener, im Stand etwas niedriger und in der Körperhaltung waagerechter als der Hahn. Die Haube ist voll, dabei kugelförmig, dicht, fest aber nicht hängend. Kinn- und Backenbart sind voll ausgebildet. Haube und Bart müssen in ihrer Ausbildung die Sichtfreiheit gewährleisten. Das Gefieder ist breit und bei den Glattfiedrigen glatt anliegend.

 

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Zu schwacher, schmaler oder zu kurzer Körper; schmale oder flache Brust; zu hoher oder zu tiefer Stand; Hängeflügel; Eichhornschwanz; schopfartige, schiefe, geteilte oder viel zu lockere Haube; Feh­len­de Schädelerhöhung (Protuberanz); fehlender oder zu wenig Bart; zu große, auf dem Kinnbart auf­liegende Kehllappen; sehr auffällige Kamm­bildung; fehlende aufgetriebene Nasenlöcher; schiefer Nasensattel; über­hän­gen­de Au­genwülste; eingeschränkte Sicht­frei­heit in Augenhöhe des Betrachters. Bei Glatt­fiedrigen zu loses Gefieder; schmale Federn. Bei Gestruppten mangelhafte Aus­bil­dung des Gefieders; zu wenig auf­ge­rich­tete Federn; fehlende Federfahnen an Schwanz- und Schwingenfedern. Eingeschränkte Sichtfreiheit in Augenhöhe des Betrachters zieht die Bewertung o.B nach sich.

 

Hinweis:

Alle Farbenschläge auch mit gestrupptem Gefieder anerkannt.

 

Gewichte:

Hahn: 900 g

Henne: 800 g.

 

Bruteier-Mindestgewicht: 35 g

 

Schalenfarbe der Eier: weiß

 

Ringgröße:

Hahn: 13

Henne: 11


Farbenschläge:

Silber-Schwarzgesäumt:

Hahn: Auf Vorderhals, Brust, Schenkel, Bauch und Oberrücken jede Feder mit silberweißem Mittelfeld und möglichst schmalem, schwarzem, grün glänzendem Saum. Die Federn von Haube, Hals- und Sattel behang haben einen silberweißen Federkiel bis zum Grund, ein silberweißes Mittelfeld und bis zur Hälfte beidseitig einen schwarzen Saum mit einlaufender silberweißer Zeichnung, so dass die zweite Hälfte der Feder silberweiß ist und ein leicht saumartiges, schwarzes Ende zeigt. Bartfedern schwarz mit mehr oder weniger weißem Mittelfeld. Flügeldecken silberweiß mit angedeuteter, pfeilspitzartiger, schwarzer Einlagerung. Schwingen weiß, Außenfahne mit schwarzem Federrand, Innenfahne mit schwarzen Einlagerungen. Die größeren Flügeldeckfedern (Binden) weiß mit schwarzer, grün glänzender Säumung. Schwanz möglichst rein weiß, besonders in den Sicheln; jede Feder mit schwarzem Rand. Schwarze Einlagerungen zum Grunde hin in den Steuerfedern gestattet. Beisicheln nach dem Sattel hin dementsprechend gezeichnet.

Henne: Jede Feder mit silberweißem Mittelfeld und schmalem, schwarzem, grün glänzendem Saum. Haube weiß mit gleichmäßiger, schwarzer Säumung. In Haube und Halsbehang sehr schmaler, weißer Federrand gestattet. Bartfedern schwarz mit mehr oder weniger weißem Mittelfeld.

Untergefieder bei Hahn und Henne dunkelgrau. Lauffarbe blaugrau. Augenfarbe rotbraun.

Grobe Fehler: Moosige, schwarze Einlagerungen im Mantelgefieder; Halbmondsäumung; fehlende Säumung an den Schwingen; zu blockige, breite Säumung; graue Saumfarbe; deutlicher, weißer Federrand an nicht dafür vorgesehenen Stellen (Vorsaum), insbesondere bei der Henne; graue Saumfarbe; gelber Anflug.



Gold-Schwarzgesäumt:

Die Zeichnung entspricht dem Farbenschlag Silber-Schwarzgesäumt. An die Stelle von Silberweiß tritt eine dunkle Goldockerfarbe, die beim Hahn im Schmuckgefieder etwas dunkler erscheint. Lauffarbe blaugrau. Augenfarbe rotbraun.

Grobe Fehler: Zeichnungsfehler wie beim Farbenschlag Silber-Schwarzgesäumt; stark ungleichmäßige, fleckige oder zu gelbe Farbe; starkes Schilf.

 



Chamois-Weißgesäumt:

Die Zeichnung entspricht dem Farbenschlag Silber-Schwarzgesäumt. Die Farbe des Saumes ist jedoch rahmweiß. An die Stelle von Silberweiß tritt die ledergelbe Hauptfarbe. Beim Hahn sind Hals- und Sattelbehang goldgelb und Haube und Flügeldecken noch etwas dunkler. Der Bart ist bei Hahn und Henne rahmweiß mit mehr oder weniger gelbem Mittelfeld. Lauffarbe blaugrau. Augenfarbe rotbraun.

Grobe Fehler: Zeichnungsfehler wie beim Farbenschlag Silber-Schwarzgesäumt; stark ungleichmäßige, fleckige oder zu helle Farbe; schwarze Federn; starkes Schilf.



Schwarz:

Sattes, grün glänzendes Schwarz. Lauffarbe schieferblau bis schwarz. Augenfarbe rotbraun.

Grobe Fehler: Fehlender Grünglanz; violett im Gefieder; andersfarbige Federn; Schilf; viel zu helle Lauffarbe bei Jungtieren.



Weiß:

Rein weiß, beim Hahn gelblicher Anflug im Schmuckgefieder gestattet. Lauffarbe blau bis hell blaugrau. Augenfarbe orangerot.

Grobe Fehler: Starker, gelber Anflug; andersfarbige Federn.



Blau-Gesäumt:

Grundfarbe helles oder dunkleres Taubenblau. Jede Feder mit mehr oder weniger dunkelblauem Saum. Haube, Bart, Hals und Sattelbehang, Rücken und Flügeldecken des Hahnes sowie Halsbehang der Henne im Blau dunkler.

Lauffarbe blaugrau. Augenfarbe rotbraun.

Grobe Fehler: Rußige Grundfarbe; stark verschwommene Säumung; Grünglanz; Rost; Schilf.



Gesperbert:

Jede Feder in mehrfachem Wechsel gleichmäßig schwarz und hellgrau quer gesperbert. Die Querstreifen verlaufen bogig und sind nicht scharf abgegrenzt. Beim Hahn sind die Streifen von gleicher Breite. Die Henne hat breitere, schwarze Streifen und wirkt daher im Gesamtbild dunkler. Das Untergefieder ist nur schwach gezeichnet. Lauffarbe fleischfarbig mit etwas grauem Anflug. Augenfarbe orangerot.

Grobe Fehler: Stark verschwommene Sperberung; fehlende Sperberung im Schwanz; mehr als eine schwarze Handschwingenfeder je Seite; weiße Federn; Rost; Schilf.



Wildbraun  

Hahn: Kopf dunkelgoldfarbig, Halsbehang und Haube dunkel goldfarbig mit schwarzem Schaftstrich. Sattelbehang rotgold mit schwarzem Schaftstrich. Rücken, Schultern und Flügeldecken satt goldrot. Handschwingen schwarz mit braunem Außenrand. Armschwingen – Innenfahne schwarz, Außenfahne braun, das Flügeldreieck bildend. Binden schwarz mit Grünglanz. Brust, Bart, Schenkel und Bauch schwarz, Schwanz schwarz mit grünem Glanz.

Henne: Kopf dunkelgoldfarbig, Haube graubraun, Halsbehang dunkel goldfarbig mit breitem schwarzem Schaftstrich, Mantelgefieder graubraun mit möglichst gleichmäßiger schwarzer Rieselung und hervortretenden hellbraunen Federkielen. Handschwingen schwarz mit braun meliertem Rand. Armschwingen innen braunschwarz, außen braun mit schwarzer Rieselung, Bart rostrot, Brust rostrot, zum Bauch hin grau werdend, Schenkel und Bauch graubraun. Schwanz schwarzbraun.

Grobe Fehler: Brustzeichnung und fehlendes Flügeldreieck beim Hahn, Bänderung und fehlende Lachsbrust bei der Henne.