Zwerg-Holländer Haubenhühner


„Ein schöner Giebel ziert bekanntlich das Haus“ - wo könnte diese Volksweisheit mehr Bedeutung haben als bei den Haubenhühnern mit ihrem ausgeprägten, eigenwilligen Kopfschmuck.

Der mittelgroße Kopf hat die „Pro­tuberanz“ genannte, halbkugelförmige Auftreibung. Diese Halbkugel ist die Voraussetzung für eine ide­ale Haubenbildung. Im Unterschied zu der Protuberanz der Paduaner, welche nach eingehenden Untersuchungen wie eine halbe Birne aussieht, ist diese bei den Weißhauben eine Halbkugel.

Anzustreben ist eine reinweiße, korrekt geformte, gleichmäßig rund ausgebildete Voll­haube ohne Scheitelbildung. Eine möglichst kleine, dem jeweiligen Farbenschlag ent­sprechende Schnippe oder Schmetterling, unmittelbar über dem Oberschnabel, stützt im Wesentlichen den gesamten Haubenrand. Wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass unsichtbares Frisieren nicht nur gestattet, sondern in den allermeisten Fällen sogar zwingend erforderlich ist.

Ohne die störenden farbigen Federn der Haube zu putzen ist eine korrekte Zeichnung nicht möglich.

 

Bei Fragen zur Zucht von Zwerg-Holländer Haubenhühnern kann das Buch von Droste und Peschke "Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner: Apart - attraktiv - liebenswert" erschienen im Oertel & Spörer Verlag; 7. Auflage, sicherlich weiterhelfen.



Standard Zwerg-Holländer Haubenhühner

 

Herkunft:

Holland und Deutschland.

 

Gesamteindruck: 

Zwerghuhn in Landhuhnform, mit fast waagerechter Körperhaltung, voller Rundhaube und lebhaftem Wesen.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: leicht und gestreckt gebaut; über den Schultern breit, nach hinten schmäler werdend.

Hals: mittellang, mit langem Behang.

Rücken: gut mittellang; fast waagerecht.

Schultern: breit; abgerundet; wenig hervortretend.

Flügel: mäßig lang; anliegend getragen.

Sattel: voll und lang befiedert.

Schwanz: mittellang, geschlossen; mit reichlicher voller, möglichst breiter Besichelung; hoch, jedoch nicht zu steil getragen.

Brust: rund; vorgewölbt.

Bauch: gut ausgebildet.

Kopf: mittelgroß; mit hohem Stirnbein und starker Schädelerhöhung, auf der die Hau­be sitzt.

Gesicht: möglichst federfrei.

Kamm: gänzlich fehlend.

Kehllappen: mittellang; gerundet.

Ohrscheiben: weiß, geringe rote Einlagerungen gestattet.

Augen: rot bis rotbraun.

Schnabel: kräftig, nicht zu lang wirkend; mit hufeisenförmig aufgeworfenem Sattel über den aufgetriebenen Nasenlöchern, davor ein kleiner fleischiger Punkt gestattet. Farbe in Anlehnung an die Lauffarbe.

Haube: möglichst hoch angesetzte, gut zurückgeworfene, sehr dichte, aus kräftigen, breiten, langen Federn bestehende Rundhaube; Augen und Sichtfeld freilassend; Die Beurteilung der Sichtfreiheit ist nach den aktuellen Beschlüssen und Richtlinien vorzunehmen. Eine kleine farbige Schnippe (Schmetter­ling) befindet über dem Schnabel in der Haubenfront der Weißhauben; Die Farbe des Schmetterlings entspricht der Mantelfarbe des jeweiligen Farbenschlages.

Schenkel: wenig hervortretend.

Läufe: mittellang; unbefiedert; Farbe siehe Farbenschläge

Zehen: mittellang.

Gefieder: Bei Glattfiedrigen voll, breit, fest und gut anliegend. Bei Struppfiedrigen ist jede Feder aufgerichtet und nach vorne gebogen. Je gleichmäßiger und voller die Struppgefiederbildung, desto wertvoller das Tier. Da die Unterseite der Federn sichtbar wird, erscheint das Gefieder oft weniger farbintensiv.

 

Rassemerkmale Henne:

Dem Hahn gleichend, bis auf die geschlechtsbedingten Unterschiede. gestreckte, etwas tiefer gestellte Walzen­form; Hau­ben­federn kurz, breit und abgerundet; Haube dicht und kugelförmig, in ihrer Ausbildung die Sichtfreiheit gewährleistend.

 

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Schmaler, kurzer, oder plumper Körper; hohe Stellung; schopfartige, schie­fe oder nach vorn überhängende Hau­be; starke Scheitelbildung und Dreh­federn in der Haube; fehlende Schädelerhöhung (Protuberanz); Hängeflügel; Steil­schwanz; starke Kammbildung; überhängende Augenwülste; fehlende aufgetriebene Nasenlöcher; schiefer Nasensattel; Bei Gestruppten mangelhafte Aus­bildung des Gefieders; zu wenig aufgerichtete Federn; fehlende Federfahnen an Schwanz und Schwingen. Eingeschränkte Sichtfreiheit in Augenhöhe des Betrachters zieht die Bewertung o.B nach sich.

 

Hinweis:

Alle Farbenschläge auch mit gestrupptem Gefieder anerkannt.

Gefieder: Bei Struppfiedrigen ist jede Feder aufgerichtet und nach vorn gebogen. Je gleichmäßiger und voller die Struppgefiederbildung, desto wertvoller das Tier. Da die Unterseite der Federn sichtbar werden, erscheint das Gefieder oft weniger farbintensiv.

 

Grobe Fehler: Mangelhafte Ausbildung des Gefieders; zu wenig aufgerichtete Federn; fehlende Federfahnen an Schwanz- und Schwingenfedern.

 

Gewichte:

Hahn: 900 g

Henne: 800 g.

 

Bruteier-Mindestgewicht: 35 g

 

Schalenfarbe der Eier: Weiß

 

Ringgrößen:

Hahn: 13

Henne: 11


Farbenschläge:

Weißhauben, schwarz:

Schwarz mit grünem Glanz. Haube weiß. Schnabelfarbe dunkel hornfarbig. Lauffarbe schwarz bis dunkel schieferblau.

Grobe Fehler: Glanzloses Gefieder; Weiß im Körpergefieder; farbige Federn in der Haube (außer Schmetterling); starker gelber Anflug in der Haube.



Weißhauben, weiß:

Rein weiß, ohne gelben Anflug.

Lauf schieferblau, fleischfarbig vorerst gestattet.

Grobe Fehler: Starker gelber Anflug; farbige Federn.



Weißhauben, blau-gesäumt:

Grundfarbe gleichmäßig stahl- oder schieferblau mit dunkler Säumung. Hals- und Sattelbehang des Hahnes schwarzblau. Haube weiß. Lauffarbe hell- bis dunkelschieferblau.

Grobe Fehler: Stark ungleichmäßige, zu dunkle oder zu helle Farbe des Mantel­gefieders; bräunliche Tönungen im Gefieder; weiße Federn außerhalb der Hau­be; farbige Federn in der Haube (außer Schmetterling).



Weißhauben, gelb:

Gleichmäßige, satt goldgelbe Oberfarbe. Etwas sattere Flügeldeckenfarbe beim Hahn gestattet. Schwarze Einlagerungen im Schwanz bei beiden Geschlechtern gestattet. Untergefieder und Federkiele gelb. Haube weiß.

Lauffarbe schieferblau, fleischfarbig vorerst gestattet.

Grobe Fehler: Stark ungleichmäßige, zu rötliche, bräunliche oder zu helle Farbe des Mantelgefieders; farbige Federn in der Haube (außer Schmetterling); starkes Schilf.



Weißhauben, gesperbert:

Jede Feder im mehrfachen Wechsel von Schwarz mit hell Blaugrau leicht bogig quer gesperbert. Beim Hahn in gleicher Breite, bei der Henne sind die schwarzen Federteile etwas breiter als die hellen. Die Zeichnung ist klar, aber nicht scharf abgegrenzt. Das Untergefieder soll gezeichnet sein. Haube weiß. Schnabelfarbe hell hornfarbig. Lauffarbe fleischfarbig bis leicht hellgrau, einzelne dunkle Schuppen gestattet.

Grobe Fehler: Stark verschwommene Sperberung; brauner oder gelber Anflug; Schilf. farbige Federn in der Haube (außer Schmetterling).



Weißhauben, schwarz-weißgescheckt:

Hauptfarbe grün glänzend schwarz, die Fe­der­enden mit weißer Spitze. Bei der Henne möglichst gleichmäßig verteilte Zeichnung. Beim Hahn und bei Jungtieren ist das Schwarz vorherrschend. Mit dem Alter wird die weiße Zeichnung stärker. Mehrere weiße Handschwingen gestattet. Haube weiß.

Lauffarbe fleischfarbig mit teils dunklen Schuppen.

Grobe Fehler: Rostiges oder mattes Schwarz; farbige Federn in der Haube (außer Schmetterling). Beim HAHN: Zu viel Weiß in Schwin­gen, Steuerfedern und Sicheln. Bei der HENNE: Sehr grobe oder zu wenig Zeich­nung.



Weißhauben, dun

Hahn: Grundfarbe satt schokoladenbraun, Hals- und Sattelbehang sowie Flügeldecken deutlich dunkler mit etwas Seidenglanz. Brust mit schmalem, etwas intensiverem Federrand. Handschwingen etwas heller als die Grundfarbe. Untergefieder graubraun. Haube weiß.

Henne: Gleichmäßige, schokoladenbraune Grundfarbe mit schmalerem, etwas intensiverem Federrand im Körpergefieder. Halsbehang erscheint dunkler. Handschwingen etwas heller als die Grundfarbe. Untergefieder graubraun. Lauffarbe schiefergrau. Augenfarbe rotbraun.

Grobe Fehler: stark ungleichmäßige oder fleckige Grundfarbe, zu helle Grundfarbe; zu schwärzliche Grundfarbe oder Lack in den Behängen beim Hahn, graue Schaftstriche in den Behängen. farbige Federn in der Haube (außer Schmetterling).



Schwarzhauben, weiß:

Hahn: Mantelgefieder weiß mit dunkelgrauem Untergefieder. Haube und Oberhals schwarz, Weiß im letzten Drittel der Feder gestattet. Schwarz im oberen Halsbehang nach unten abnehmend. Brust mit leichtem, schwärzlichem Halbmondsaum. Schwingen und Schwanz weiß.

Henne: Mantelgefieder weiß mit dunkelgrauem Untergefieder, von außen gering sichtbare schwärzliche Einlagerungen gestattet. Haube' schwarz. Oberhals schwarz, Weiß im letzten Drittel der Feder gestattet. Schwarz im oberen Halsbehang nach unten abnehmend. Schwingen und Schwanz weiß. Lauflfarbe hellblaugrau.

Grobe Fehler: Starker gelber Anflug; zu viele schwarze Einlagerungen im Mantelgefieder; Braun in Haube und Halsbehang.

 



In der Schweiz anerkannter Farbenschlag

Schwarzhauben, Schwarz

Schwarz mit grünem Glanz. Haube schwarz, Lauffarbe schwarz bis dunkelschieferblau.

Grobe Fehler:

Glanzloses Gefieder; Weiss im Körpergefieder und in der Haube.